Als Tabellenschlusslicht geht der 1. FC Köln in das Kellerduell mit Darmstadt 98 am Freitagabend. Vor allem in der Offensive kriselt es: Neun geschossene Tore in zwölf Partien sind der schwächste Wert der Liga.
Kein Wunder, dass die Rufe in Fankreisen nach Justin Diehl immer lauter werden. Der 19-Jährige zeigt seit Wochen herausragende Leistungen in der Kölner U21 und führt die Torjägerliste der Regionalliga West mit elf Treffern aus 17 Partien an. Dazu kommen acht Vorlagen - und das in seiner ersten Saison in Seniorenbereich.
Der Youngster ist offensichtlich viel zu gut für die Regionalliga. Bei den Profis wird er trotz deren Tor-Flaute aber weiterhin nicht auftauchen - zumindest unter den aktuellen Umständen. Das bekräftige Trainer Steffen Baumgart vor dem Spiel gegen Darmstadt noch einmal.
"Ich möchte ihn in meiner Mannschaft haben und ihn gerne zu einem Bundesligaspieler ausbilden. Aber nicht für ein halbes Jahr", sagte Baumgart. "Die Tür war nie zu, aber es gehören immer zwei dazu. Wir haben ihm Möglichkeiten gegeben, aber er möchte nicht mit uns arbeiten."
Hintergrund: Diehls Vertrag läuft bis zum Ende dieser Saison. Eine Verlängerung hatte der Angreifer ausgeschlagen, er möchte den Verein im Sommer wohl verlassen.
"Das ist ein Junge, der zwölf Jahre in diesem Verein gespielt hat, der in dieser Stadt geboren wurde, der vom allerersten Tag, meiner allerersten Trainingseinheit als Cheftrainer dabei war", meinte Baumgart. "Also stellt sich die Frage: Warum möchte er in seiner Heimatstadt, in seinem Verein, in dem er groß geworden ist, nicht arbeiten, nicht Bundesligaspieler werden? Wenn du dieses Standing hast - und er hat bei uns ein sehr, sehr großes Standing: Warum lehnst du uns ab?"
Noch hat der FC die Hoffnung offenbar nicht aufgegeben, Diehl von einem Verbleib über den kommenden Sommer hinaus zu überzeugen. Ob es dazu kommt, bleibt offen - und damit auch, ob Diehl jemals für die Kölner in der Bundesliga auflaufen wird.